Es gibt wohl keine bessere Verkörperung des Gefühls der Reue als ein schlechtes Tattoo. „Schlecht“ kann in diesem Fall vieles bedeuten. Vielleicht hat der Künstler kläglich versagt; was ein majestätischer Löwe sein sollte, entpuppte sich als mutierte Miezekatze, die schielend von Ihrer Schulter herabschaut. Oder vielleicht ist der Name Ihres vermeintlichen Seelenverwandten, der in Ihren Unterarm eingraviert ist, nicht mehr relevant, seit Sie sich getrennt haben. Es gibt tatsächlich viele Gründe, warum Menschen ihre Meinung ändern und eine Entscheidung rückgängig machen möchten, von der sie dachten, sie sei endgültig.
Glücklicherweise gibt es hier die Möglichkeit der Tattooentfernung. Allerdings kostet das viel Geld, Zeit und verursacht große Schmerzen. In manchen Fällen können Narben zurückbleiben.
Warum Tattoos „permanent“ sind
Derselbe biologische Grund, der dafür sorgt, dass Tätowierungen für immer auf der Haut haften bleiben, erklärt auch, warum sie selbst mit moderner Lasertechnologie so schwierig zu entfernen sind.
Wenn eine Tätowiernadel die Haut durchsticht, reißt sie durch die Epidermis (die äußere Hautschicht) und verspritzt Tinte in die Dermis (die innere Hautschicht), die mit Blutgefäßen und Nerven durchzogen ist. Wenn eine Tätowierpistole eine Nadel bis zu 150 Mal pro Sekunde in die Haut stößt, aktiviert sie Schmerzrezeptoren und bringt gleichzeitig eine winzige Menge Tinte in die Dermis. Das Immunsystem, das eine Wunde erkennt, durch die fremde Eindringlinge eindringen, wird sofort aktiviert und schickt Immunzellen, sogenannte Makrophagen, los, um das Chaos zu beseitigen.
Getreu ihrem Namen, der auf Griechisch „großer Esser“ bedeutet, strömen die Makrophagen zur verletzten Stelle, verschlingen die Tinte und verbleiben in der Dermis. Nach ihrem Tod geben die Makrophagen die Tinte an ihre Nachfolger weiter. Es ist dieser aufeinanderfolgende Zyklus von Einfangen-Freigeben-Einfangen, der dafür sorgt, dass Tätowierungen nicht verschwinden, und nicht, dass sich Flecken auf den Hautzellen bilden, schrieben französische Forscher in einer Studie, die im Journal of Experimental Medicine veröffentlicht wurde. Es wäre nicht falsch, wenn man sagt, dass eine Tätowierung eine permanente Infektion ist. Aber verwenden Sie diesen Spruch besser nicht beim ersten Date.
So werden Tattoos entfernt
Da Tätowierungen von Makrophagen erzeugt werden, die Tinte schlucken, haben Wissenschaftler vorgeschlagen, unerwünschte Tätowierungen zu entfernen, indem sie andere Immunzellen aktivieren, die die Tinte aufnehmen und zu den Lymphknoten transportieren, wo sie mit der Lymphflüssigkeit abtransportiert werden. Doch das ist vorerst nur eine Idee.
Die derzeit am häufigsten verwendeten Verfahren zur Tattooentfernung sind das Abfeuern ultrakurzer Laserimpulse auf Tintenpartikel, um diese aufzubrechen. Die Laser feuern jede Billionstel Sekunde einen Impuls ab und geben so in sehr kurzer Zeit viel Energie an die Partikel ab. Dieses Verfahren wird als Photothermolyse bezeichnet und ist genau derselbe Prozess, der bei der Laser-Haarentfernung verwendet wird.
Sobald die Tintenpartikel – die aus Titandioxid, Blei, Chrom, Nickel, Eisenoxiden, Asche, Ruß und anderen Bestandteilen bestehen können – durch den Laser zerkleinert wurden, werden die Überreste von weißen Blutkörperchen in die Leber transportiert. Auch ohne dass der Laser die Tinte zerkleinert, transportieren Armadas weißer Blutkörperchen immer kleine Mengen Tintenpartikel von der Tätowierungsstelle weg. Sie sind jedoch viel zu klein, um Tintenpartikel im Ganzen aufzufressen, sodass ihre Wirkung minimal ist. Dennoch führen sie dazu, dass das Tattoo mit der Zeit verblasst und seinen Glanz verliert.
Schwarze Tattoos lassen sich am einfachsten entfernen, da die dunkle Tinte praktisch alle Laserwellenlängen absorbiert. Farbpigmente müssen mit Lasern bestimmter Frequenzen behandelt werden, was normalerweise längere Sitzungen erfordert.
Je nach Größe und Pigmenten der Tinte kann es zwischen zwei und einem Dutzend Sitzungen dauern, bis ein Tattoo vollständig von der Haut entfernt ist. Der Laser entfernt einige Partikel, dann muss die Haut heilen, bevor der Laser neue Hautpartikel abbauen kann. Zwischen den einzelnen Sitzungen muss die Haut einige Wochen heilen, was sehr lange dauern kann. Tatsächlich kann eine vollständige Tattooentfernung bis zu zwei Jahre dauern.
Die Tattooentfernung mit Laser ist zwar nicht die einzige Option, aber sie ist den Alternativen auf jeden Fall überlegen. Alternativ können Sie eine Dermabrasion ausprobieren, bei der die Epidermis abgeschliffen wird oder die tätowierte Haut chirurgisch entfernt und die verbleibende Haut wieder zusammengenäht wird.
Wie schmerzhaft ist die Tattooentfernung
Obwohl die Entfernung von Tätowierungen mit dem Laser schmerzhaft ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es nicht annähernd so weh tut wie das Stechen einer Tätowierung. Die Laserimpulse fühlen sich an wie ein Gummiband, das gegen die Haut schnappt, und die Folgen sind wie ein schlimmer Sonnenbrand. Das ist alles sehr ärgerlich, aber erträglich.
Allerdings empfinden Menschen Schmerzen unterschiedlich, sodass die Erfahrung sehr unterschiedlich ausfallen kann. Es lohnt sich, mit einem ausgebildeten Dermatologen zusammenzuarbeiten, der die Behandlung an Ihr Wohlbefinden anpassen oder ein Lokalanästhetikum anwenden kann, um den Schmerz zu betäuben.
Und genau wie beim Tätowieren selbst ist die Platzierung wichtig, wenn es um die Schmerztoleranz geht, da die empfindlichen Schmerzrezeptoren nicht gleichmäßig über die Haut verteilt sind. Der Brustkorbbereich, die Stirn, die Knöchel, Handgelenke und Achselhöhlen gehören zu den schmerzhaftesten Stellen, sowohl beim Tätowieren als auch beim Entfernen.
Um den Eingriff so schmerzfrei wie möglich zu gestalten, können lokale Betäubungscremes oder sogar Eis auf das Tattoo vor dem Termin helfen. Nach dem Eingriff ist Sonnenschutz erforderlich, um Schäden an der behandelten Hautstelle zu vermeiden, die in den nächsten vier Wochen anfällig sein wird. In diesem Sinne sollten Sie häufig Sonnenschutz verwenden, unabhängig davon, ob Sie eine Tattooentfernung in Erwägung ziehen oder nicht. Einige Kliniken weigern sich, Tattoos zu entfernen, die stark der Sonne ausgesetzt waren.
Bei der Laserentfernung kann es zu Blutungen kommen, allerdings handelt es sich dabei nur um kleine Nadelstiche, die innerhalb weniger Tage abklingen. Dies ist kein Grund zur Sorge, solange Sie Vorsichtsmaßnahmen treffen und den Bereich vor Infektionen schützen.
Die Haut, die nach einer Tattooentfernung mit dem Laser zurückbleibt, ist nicht gerade makellos. Wenn die Tattooentfernung mit dem Laser von einem ausgebildeten Dermatologen mit hochmoderner Ausrüstung durchgeführt wird (und nicht in einem Spa), ist die Wahrscheinlichkeit einer Narbenbildung relativ gering – aber es kann passieren. Bedenken Sie jedoch, dass der Tätowiervorgang selbst für die Haut äußerst traumatisch ist und Narben hinterlassen kann, wenn der Tätowierer nicht sehr erfahren ist und zu tief in die Haut sticht. Sie sollten keine Narben sehen, wenn sowohl die Laserentfernung als auch das anfängliche Tätowieren einwandfrei durchgeführt wurden.
Etwa eine Woche nach der Laserentfernung der Tintenpigmente ist häufig eine leichte Aufhellung zu beobachten, die Fachleute in der Tätowierbranche als „Frosting“ bezeichnen. Sobald die Haut verheilt ist, nimmt sie wieder ihre normale Farbe an.
Bis vor nicht allzu langer Zeit waren Tattoos wirklich dauerhaft. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Entscheidung leichtfertig getroffen werden sollte. Die Entfernung eines Tattoos kann zwischen einigen Hundert und Tausenden Dollar kosten und ist ein langwieriger und schmerzhafter Prozess. Überlegen Sie sich also besser, bevor Sie sich den Drachen auf den Rücken tätowieren lassen.
